Die innere Konstitution eines Menschen entspricht nicht immer dem äußeren Eindruck, und es sind oft Fehlschlüsse zu verzeichnen, wo sich der Urteilende sicher glaubt. Was euch zur Prüfung unterbreitet wird, ist zumeist verstandesmäßig erworbenes Wissen, und dann kann auch euer Verstand genügen, eine Prüfung vorzunehmen. Sowie es sich aber um ein Wissen handelt, das einen anderen Ausgang hat als den Verstand des Menschen, ist auch der schärfstentwickelte Verstand zu einer Prüfung nicht fähig, es sei denn, er läßt sich vom Geist in sich lenken, er läßt sich vom Gefühl beherrschen, so daß also der Verstand vorerst ausgeschaltet wird. Jede innere Regung muß durch eine Kraft ausgelöst werden, selbst wenn der Mensch als solcher über Fähigkeiten verfügt, die erst geweckt werden müßten. Eine Kraft, die nun die Fähigkeit in ihm erweckt, muß anerkannt werden, ansonsten alle Menschen und zu jeder Zeit über die gleiche Fähigkeit verfügen könnten. Und diese auslösende Kraft ist es, die jeder denkende Mensch ergründen sollte und jeder liebende Mensch ergründen kann. Wie der Mensch nun diese Kraft nennt, ist gleichgültig, nur kann sie nicht mit einem gelehrt klingenden Ausdruck abgetan werden, der an sich wieder nichts Erklärbares ist. Eine Kraft kann nicht geleugnet werden, den Ursprung dieser Kraft aber kann menschlicher Verstand nicht ergründen, also muß man etwas Übersinnliches gelten lassen, was wieder nur mit übersinnlichem Wirken erklärt werden kann. Es kann also ein Mensch wohl Phänomene feststellen, sie aber nicht von Grund auf erklären kraft seines Verstandes. Denn der Ursprung wird immer die geistige Welt sein und bleiben, was aber dort seinen Ausgang hat, kann weder verstandesmäßig ergründet noch bewiesen werden. Vermutungen z.B. können angezweifelt werden, eine feststehende Tatsache aber wird auch einer ernsten Prüfung standhalten können. Ein umfangreiches Wissen nun kann wohl als feststehende Tatsache angesehen werden, und es bleibt nun nur die Frage offen, wo das Wissen seinen Ausgang genommen hat. Zuvor aber muß anerkannt werden, daß es sich um ein umfangreiches Wissen handelt, und dies ist nur durch ernste Prüfung möglich. Dann wird der Ursprung des Wissens im Wahrheitsverlangen ergründet werden können, dann wird der Prüfende hellen Geistes sein und gefühlsmäßig der Wahrheit nahekommen.... er wird die Kraft zu ergründen suchen und sie im Übersinnlichen entdecken.... er wird glauben können, was ihm bisher unverständlich war und daher sein falsches Urteil veranlaßt hatte. Denn prüfen muß der Mensch mit Mir, oder er wird ein falsches Urteil fällen und weitab von der Wahrheit sein....
Amen
ÜbersetzerThe inner constitution of a person does not always correspond to the outer impression, and there are often erroneous conclusions where the judge believes himself to be certain. What is presented to you for examination is mostly intellectually acquired knowledge, and then your intellect can also suffice to carry out an examination. But as soon as it concerns knowledge which has a different starting point than the human being's intellect, even the most sharply developed intellect is not capable of an examination, unless it allows itself to be guided by the spirit within, it allows itself to be controlled by feeling, so that the intellect is therefore switched off for the time being. Every inner impulse must be triggered by a force, even if the human being as such possesses abilities which would first have to be awakened. A force which now awakens the ability in him must be recognized, otherwise all people and at all times could have the same ability at their disposal. And it is this triggering power that every thinking person should fathom and every loving person can fathom. What man now calls this power is indifferent, only it cannot be dismissed with a learned-sounding expression, which in itself is again nothing explainable. A power cannot be denied, but the origin of this power cannot be fathomed by human intellect, therefore something supersensible must be accepted, which again can only be explained by supersensible activity. Thus a human being can certainly ascertain phenomena but not explain them from the bottom up by virtue of his intellect. For the origin will always be and remain the spiritual world, but what has its origin there can neither be fathomed nor proven intellectually. Assumptions, for example, can be doubted, but an established fact will also be able to withstand serious examination. Extensive knowledge can be regarded as an established fact, and the only question that remains is where the knowledge began. But first it must be acknowledged that it is extensive knowledge, and this is only possible through serious examination. Then it will be possible to fathom the origin of knowledge in the desire for truth, then the examiner will be of clear mind and emotionally come close to the truth.... he will seek to fathom the power and discover it in the supersensible.... he will be able to believe what was previously incomprehensible to him and therefore had caused his wrong judgment. For the human being must test with Me or he will make a wrong judgement and be far from the truth....
Amen
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