6046 Aufwärtsentwicklung im Mußzustand und freien Willen....

10. September 1954: Buch 65

Ewig schon wickelt sich der Erlösungsprozeß ab, ewig schon hat das Geistige Gelegenheit, sich zur Höhe zu entwickeln, weil ewig schon ein ständiger Wechsel der Außenform auch immer neue Entwicklungsmöglichkeiten schafft.... Und bis hinauf zum Menschen geht diese Entwicklung ununterbrochen vorwärts, weil sich alles in göttlicher Ordnung vollzieht, weil gesetzmäßig diese Aufwärtsentwicklung festgelegt ist nach dem Willen Gottes.... Einmal aber zieht sich der Wille Gottes zurück, und dann soll das Geistige genauso fortschreiten in seiner Entwicklung, doch in völlig freiem Willen, weshalb auch die Möglichkeit besteht, daß die Aufwärtsentwicklung stockt.... daß das Geistige auf gleicher Stufe verharrt oder wieder absinkt in einen niederen Reifegrad.... weshalb als Mensch sehr leicht ein Rückfall in die Tiefe stattfinden kann, aus der sich das Geistige in endlos langer Zeit emporgearbeitet hatte. Endlos lange Zeit hat das Geistige benötigt, um zur Verkörperung als Mensch zugelassen zu werden.... und wie ein Augenblick ist die kurze Zeit des Erdenlebens, gemessen an dieser langen Zeit der Vorentwicklung aus der Tiefe bis hinauf zum Menschen. Und es wird euch Menschen wahrlich keine allzu schwere Willensprobe gestellt.... Es wird nur wenig von euch verlangt: im freien Willen aus eigenem Antrieb zu dienen.... Ihr mußtet zuvor schon dienen, doch durch Naturgesetze dazu bestimmt, dem ihr euch nicht widersetzen konntet.... Und das gleiche sollet ihr als Mensch tun, ohne genötigt zu werden. Die endlos lange Zeit eurer Entwicklung im Mußgesetz könnte auch euren Widerstand gebrochen haben, so daß ihr gern und freudig dienet, auch wenn ihr nicht mehr dazu gezwungen werdet.... doch nun werdet ihr von einer Seite beeinflußt, die zuvor euch nicht beeinflussen konnte. Der Gegner Gottes kann nun wieder auf euch einwirken, und er nützet diese Vergünstigung, um euch wiederzugewinnen, die er schon fast verloren hat. Und ihr müsset euch nun entscheiden, denn auch Gott lässet euch nicht unbeeinflußt.... auch Er wirkt auf euch ein. Zwang aber wendet keine der beiden Mächte an; ihr seid weder schutzlos dem Gegner Gottes ausgeliefert, noch werdet ihr durch göttliche Gnadenzufuhr zum Entscheid für Gott bestimmt. Ihr könnet frei wählen euren Herrn.... aber ihr könnet Gefahr laufen, noch einmal Ewigkeiten zu brauchen, um wieder Mensch zu werden und wieder die gleiche Entscheidung treffen zu müssen, wenn ihr euren Willen falsch richtet und dem zuwendet, der euch verderben will.... Denn ihr brauchet nicht falsch zu wählen, weil Gottes Liebe unausgesetzt euch gilt und weil euch ein Gnadenmaß zur Verfügung steht, das ihr nur zu nützen brauchet, um nun auch recht zu wählen.... weil ein Dienen in Liebe jedem Menschen möglich ist und ihm dazu überreichlich Gelegenheit geboten wird auf Erden. Denn in dem Menschen schlummert ein Funke Gottes, ein winziges Liebefünkchen, das aber leicht zu einer Flamme auflodern kann.... Ein jedes Menschenherz ist liebefähig, und so es auf die feine Stimme in sich hört, wird es auch in Liebe tätig werden.... und dann wird er dienen in Liebe, im freien Willen, und dann hat der Gegner Gottes keinen Einfluß mehr auf ihn. Dann nimmt der endlos lange Entwicklungsprozeß sein Ende.... das Geistige wird frei jeglicher Außenform.... es kehrt zurück in das geistige Reich, von dem es einst seinen Ausgang nahm....

Amen

Dies ist eine Originalkundgabe von Bertha Dudde

Diese Kundgabe wird in keinem Themenheft erwähnt.

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