4039 Schwäche der Menschen.... Sünde.... Liebe....

14. Mai 1947: Buch 49

Schützet euch vor unsauberen Gedanken, Worten und Handlungen, und ihr werdet recht wandeln vor Gott. Kein Gebot wird euch gegeben, sondern nur Ermahnungen und Warnungen, die aber in euer Herz gelegt werden als Stimme des Gewissens. Ihr seid im Besitz des freien Willens und könnet sonach tun und lassen, was ihr wollt, und so könnet ihr auch das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe unbeachtet lassen, trotzdem es ein Gebot ist. Ebenso aber könnet ihr auch euren Lebenswandel mehr oder weniger dem göttlichen Willen entsprechend führen, denn dieser göttliche Wille setzt als letztes Ziel die Vollkommenheit der Seele, und um diese zu erreichen, muß der Mensch an sich arbeiten und alles ablegen, was seine Unvollkommenheit kennzeichnet. Die Seele muß Herr werden über den Körper, sie muß dessen Verlangen dem ihrigen anpassen, sie muß zur Höhe streben, also geistige Güter höher einschätzen als irdische, sie muß die Welt überwinden und das geistige Reich anstreben. Der einfachste Weg dazu ist die Liebe.... Ein liebender Mensch wird stets mehr Verlangen haben nach geistigem Gut als nach irdischen Freuden und irdischem Besitz. Er wird aber dennoch die Welt nicht restlos überwinden, solange er noch inmitten der Welt lebt. Und es wird ihm dies auch nicht zur Sünde angerechnet werden, nur als ein Hindernis zum Erklimmen der letzten Sprosse auf der Himmelsleiter. Und mit diesem Hindernis muß der Mensch selbst fertig werden. Gott verdammet ihn nicht, sondern Er hilft ihm, sich frei zu machen von Begierden und Lastern. Er weiß um die Schwäche der Menschen und trägt diesen Rechnung, weil Er die Menschen liebt und ein liebender Vater seinen Kindern gewähret, was ihnen nicht Schaden einträgt für die Seele. Und so wird auch der Mensch schwache Stunden haben, und Gott wird sie ihm nachsehen, Er wird ihn nicht verurteilen ob seiner Schwäche. Er sündigt nicht, nur strebt er nicht die Höhe an, so er der Erde zu sehr den Tribut zollet, und die Seelenarbeit danach muß desto intensiver einsetzen, je mehr er der Welt angehört hat, d.h. seinem Körper Erfüllung gab. Doch das Maß spricht nun mit, denn sowie das irdische Verlangen das geistige Wirken überwiegt, bringt der Mensch sich selbst um den Segen Gottes, und dann mangelt es ihm an Kraft zum Aufstieg.... (14.5.1947) Wer aber mit Gott verbunden bleibt mitten im Strudel der Welt, wer keine Gelegenheit ungenützt läßt und ständig darauf bedacht ist, Gottes Gnade und Hilfe zu erbitten, wer mit jedem Anliegen zu Ihm kommt um Rat, den wird Gott nicht fallenlassen in Stunden der Not des Leibes und der Seele. Und Sein Hilfsmittel ist Liebe.... Wo Liebe ist, gibt es keine Sünde, wo die Liebe aber fehlt, dort wird der Mensch achten müssen auf sich und seine Gedanken. Er soll ständig sich selbst kontrollieren, er soll sich nicht zum Sklaven seiner Triebhaftigkeit machen, er soll sich zur Liebe erziehen, denn alles, was Liebe bezeuget, ist edel und gut, und was Liebe vermissen läßt, kann leicht zur Sünde werden. Gott aber sieht die Herzen der Menschen, und Er lenkt allzeit die Gedanken der Seinen, Er wird nicht zulassen, daß sie in Sünde fallen.... wie Er aber auch ein milder Richter sein wird den Schwachen, die Ihn lieben....

Amen

Dies ist eine Originalkundgabe von Bertha Dudde

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