Der Willensentscheid des Menschen muß von selbst getroffen werden, d.h., es kann der Wille des Menschen nicht gerichtet werden weder von guten noch von bösen Kräften, sondern er kann nur von beiden Seiten beeinflußt werden, sich nach einer Richtung zu entscheiden. Und darum ist auch das Übermitteln des Wortes Gottes, der Lehre Christi, immer nur als Einfluß auf einen Menschen anzusehen, denn die Entscheidung liegt ihm selbst ob, anzunehmen oder abzulehnen. Und so kann jede kirchliche Organisation immer nur angesehen werden als Mittel, den menschlichen Willen in die rechte Richtung zu leiten; sie kann aber niemals den Anspruch darauf erheben, das Ziel rechten Denkens und Wollens zu sein.... also es kann durch die Zugehörigkeit zu einer solchen Organisation wohl der Zweck erreicht werden, niemals aber ist die Zugehörigkeit schon Beweis eines recht gelenkten Willens, weshalb das menschliche Streben in jeder religiösen Gemeinschaft selbst einsetzen muß, dem Willen die rechte Richtung zu geben. Denn es kann der Mensch alle Anforderungen erfüllen, die ihm von seiten einer kirchlichen Organisation gestellt werden, es kann dies aber Erziehung und Angewohnheit sein, wo der eigene Wille noch ausgeschaltet ist. Es kann ein äußerliches Befolgen der Lehre Christi sein, ein Erfüllen von Pflichten, die tiefe Liebe vermissen lassen, wenngleich sie aus Gehorsam der Kirche gegenüber ausgeführt werden. Ein rechter Willensentscheid fordert ein gedankliches Versenken in geistige Fragen und dann erst eine bewußte Stellungnahme dazu. Blinder Gehorsam dagegen ist kein Willensentscheid, er ist vielmehr ein Ausschalten des freien Willens und kann daher keine geistigen Erfolge zeitigen. Und darum werden die Menschen oft zur Stellungnahme gezwungen insofern, als sie durch die Liebe Gottes in Zweifel geleitet werden ob der Wahrheit dessen, was ihnen unterbreitet wird. Es wird ihnen das Wort Gottes immer wieder nahegebracht, auf daß sie Widersprüche finden sollen zwischen dem, was Jesus Christus gelehrt hat auf Erden, und dem, was mitunter eine kirchliche Organisation vertritt.... auf daß die Widersprüche sie zum Nachdenken anregen und also das Tätigwerden des Willens einsetzt zum freien Entscheid. Denn die Zeit auf Erden soll nicht ungenützt vorübergehen, was jedoch der Fall ist, wenn ein Mensch Geistesgut ungeprüft läßt, wenn er in eine Geistesrichtung hineingedrängt worden ist und selbst keine Anstalten trifft, sie auf ihre Wahrheit hin zu prüfen. Niemand kann durch die Zugehörigkeit zu einer kirchlichen Organisation auf unbedingte Zielerreichung Anspruch erheben, sein Wille muß erst selbst tätig geworden sein, indem er sich gedanklich mit allem auseinandersetzt, was ihm gelehrt und wieder von ihm gefordert wird.... Und das Wort Gottes wird ihm stets Wegweiser sein, er wird die Stimme Gottes von der Stimme der Welt unterscheiden lernen, er wird Gottes Werk und zusätzliches Menschenwerk beurteilen können und dann auch sich recht entscheiden, wie es seine Aufgabe auf Erden ist....
Amen
ÜbersetzerThe human being's decision of will has to be made by himself, i.e. the human being's will cannot be directed by either good or evil forces but he can only be influenced by both sides to decide in one direction. And therefore the transmission of God’s word, of Christ's teaching, can only ever be regarded as an influence on a person, for it is up to him to decide whether to accept or reject it. And thus every ecclesiastical organisation can only ever be regarded as a means to guide the human will in the right direction; but it can never claim to be the aim of right thinking and will.... thus the purpose can certainly be achieved through membership of such an organisation but membership is never already evidence of a correctly directed will, which is why human striving has to start in every religious community itself to give the will the right direction. For the human being can fulfil all requirements imposed on him by an ecclesiastical organisation, but this can be education and habit where his own will is still switched off. It can be an outward observance of Christ's teaching, a fulfilment of duties which lack deep love, even though they are carried out out of obedience to the church. A right decision of the will demands a mental immersion in spiritual questions and only then a conscious opinion on them. Blind obedience, on the other hand, is not a decision of the will, it is rather a shutting out of free will and therefore cannot bring about any spiritual success. And therefore people are often forced to take a stand insofar as they are led into doubt by God's love as to the truth of what is presented to them. Again and again the word of God is brought to them so that they shall find contradictions between what Jesus Christ taught on earth and what an ecclesiastical organisation sometimes represents.... so that the contradictions will stimulate them to think and thus the activity of the will will lead to a free decision. For time on earth should not pass by unused, which, however, is the case when a person leaves spiritual knowledge unexamined, when he has been pushed into a school of thought and does not make any effort to examine it for its truth. No one can lay claim to unconditional attainment of aims by belonging to a church organization, his will must first have become active itself by mentally dealing with everything he is taught and again demanded of him.... And the word of God will always be his guide, he will learn to distinguish the voice of God from the voice of the world, he will be able to judge God's work and additional human work and then also decide correctly, as is his task on earth....
Amen
Übersetzer