Gottes Größe wird dem Menschen erst offenbar werden, wenn sein Geist erweckt ist, doch auch dann noch ist es für ihn unfaßlich, da ihm nichts zum Vergleich geboten werden kann und der Mensch als solcher unfähig ist, dieses Mysterium zu entschleiern. Denn Gottes Größe ist nicht zu messen mit irdischem Maßstabe, es ist auch kein veränderlicher Begriff; Gott wird bis in alle Ewigkeit das vollkommenste, heiligste Wesen bleiben, wie Es war seit Ewigkeit.... Und dennoch wird dieses vollkommene Wesen Sich um das unscheinbarste Geschöpf kümmern, da es aus Seiner Hand, durch Seinen Liebewillen erschaffen wurde. Und doch erscheint die ewige Gottheit den Menschen als ein Wesen, Das eng begrenzt handelt, weil Es den einzelnen Menschen verantwortlich macht für das, was dieser tut.... (29.8.1942) Die Gnadengabe Gottes befähigt aber den Menschen zur Durchführung dessen, was Gott von den Menschen fordert. Was Er aber von den Menschen fordert, das ist in Seiner ewigen Weisheit und Liebe begründet, und der Mensch kann es während seines Erdenwandels nicht begreifen, inwiefern diese Forderungen der Weisheit Gottes entsprechen. Es kann ihm dies nur in Gleichnissen und Bildern verständlich gemacht werden, sowie der Mensch dafür aufnahmefähig ist. Und diese Aufnahmefähigkeit ist wieder abhängig davon, ob und wie der Mensch die Bindung zu Gott herstellt. Dementsprechend wird auch der Mensch in das Wesen der Gottheit einzudringen befähigt sein. Gott kann nicht verstandesmäßig erklärt werden, und ebensowenig kann Er verstandesmäßig begriffen werden.... Je mehr aber der Verstand dabei tätig ist, desto unklarer wird dem Menschen der Begriff der ewigen Gottheit, und er kann sich auch gänzlich verwirren, weil das Erkennen der ewigen Gottheit nicht von der Schärfe des Verstandes, sondern vom Empfinden des Herzens abhängig ist. Also es wird der liebefähige Mensch empfindungsmäßig sich eine Vorstellung machen von Gott, die der Wahrheit eher entspricht als das Bild, das sich der Mensch kraft seines Verstandes von Ihm entwirft. Es wird aber der liebefähige Mensch sich auch zufriedengeben mit der von ihm gewonnenen Vorstellung in der rechten Erkenntnis, daß dem Menschen, solange er noch auf Erden wandelt, die Größe Gottes niemals begreiflich werden kann, doch er wird auch nicht Sein Walten und Wirken unbegreiflich finden, er wird nicht den Maßstab anlegen an irdischen Verhältnissen, an irdischen Auswirkungen und irdischen Geschehen, er wird nicht verstandesmäßig grübeln und forschen, sondern nur blindlings glauben, daß alles, was Gott tut und geschehen läßt, gut und weise ist.... Und er wird durch diesen Glauben tiefer eindringen in das Wesen der ewigen Gottheit, als dies durch Nachdenken darüber geschehen kann, so des Menschen Herz weniger tief in der Liebe steht. Gott ist Liebe und kann nur durch die Liebe begriffen werden. Gott ist Geist, und darum kann auch nur geistig Aufklärung gegeben werden.... Somit muß auch das als Wahrheit anerkannt werden, was durch Gottes Liebe dem Geist dessen verkündet wird, der sich zur Liebe zu gestalten sucht. Der ernsthafte Wille zu letzterem ist unbedingt nötig, denn geistiges Streben ist nicht das Verstandesmäßig-Ergründenwollen des Überirdischen, sondern das Arbeiten an sich selbst, das Sich-Erziehen zur Liebetätigkeit, Sanftmut, Friedfertigkeit, Geduld und Barmherzigkeit.... Dieser wird in die Wahrheit und zum Erkennen derer geleitet, während jener nur immer grübelt und forscht, ohne zu einem ihn restlos befriedigenden Ergebnis zu kommen....
Amen
ÜbersetzerGod's greatness will only be revealed to man when his spirit is awakened, but even then it is still incomprehensible to him as nothing can be offered to him for comparison and man as such is incapable of unveiling this mystery. For God's greatness cannot be measured by earthly standards, nor is it a changeable concept; God will remain the most perfect, most holy being for all eternity, as He has been since eternity.... And yet this perfect being will take care of the most insignificant creature, since it was created from His hand, through His will of love. And yet the eternal deity appears to people as a being Which acts within narrow limits because It holds the individual person responsible for what he does....
(29.8.1942) God's gift of grace, however, enables the human being to carry out what God demands of people. But what He demands of people is based on His eternal wisdom and love, and the human being cannot understand during his life on earth to what extent these demands correspond to God's wisdom. This can only be explained to him in parables and images as long as the human being is receptive to it. And this receptivity is again dependent on whether and how man establishes a bond with God. Accordingly, man will also be able to penetrate the essence of the Godhead. God cannot be explained intellectually, and neither can He be comprehended intellectually.... But the more the intellect is active, the more unclear the concept of the eternal deity becomes to man, and he can also become completely confused, because the recognition of the eternal deity is not dependent on the sharpness of the intellect, but on the feeling of the heart. Thus, the person capable of love will form an emotional image of God that corresponds more closely to the truth than the image that the person forms of Him by virtue of his intellect. But the person capable of love will also be satisfied with the idea he has gained in the correct realization that, as long as he still walks on earth, the greatness of God can never become comprehensible to the human being, yet he will not find His reign and activity incomprehensible either, he will not apply the standard to earthly circumstances, to earthly effects and earthly events, he will not intellectually ponder and investigate but only blindly believe that everything God does and allows to happen is good and wise.... And through this faith he will penetrate deeper into the essence of the eternal deity than can be done by thinking about it, if the human heart is less deeply in love. God is love and can only be understood through love. God is spirit, and therefore only spiritual enlightenment can be given.... Consequently, that which is proclaimed through God's love to the spirit of the one who seeks to shape himself into love must also be recognized as truth. The serious will to do the latter is absolutely necessary, for spiritual endeavour is not the intellectual desire to justify the supernatural, but working on oneself, educating oneself to love activity, gentleness, peacefulness, patience and mercy.... The latter is led into the truth and to recognize it, while the former only ponders and researches without coming to a completely satisfying result....
Amen
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