In des Nacht des Geistes ist jedes Erkennen ausgeschlossen, es wehren sich in fortgesetztem Widerstand die Unwissenden, sie begehren nicht das Licht, sondern glauben es nicht zu benötigen, denn in ihrer Verblendung haben sie nur Sinn für das, was im strikten Gegensatz steht zur wahren Erkenntnis.... sie sind überzeugt, daß sie ohne geistiges Wissen auskommen können, sie empfinden weit eher alle geistigen Probleme als eine Belastung, der sie sich entziehen wollen, indem sie sich von allem fernhalten, was sie beeinträchtigen könnte im bisherigen Denken. Und so tritt demzufolge eine geistige Leere ein bei diesen Menschen. Ihr irdisches Leben beschäftigt sie vollständig, und sie wandeln wie blind durch die Schöpfung Gottes, nirgends die Stimme des Herrn vernehmend oder ihrer achtend. Je mehr dieser Zustand überhandnimmt, desto bedenklichere Folgen zieht er nach sich. In unsagbar mühevoller Arbeit ringen die Geisteskräfte nun um die in solcher Finsternis schmachtenden Seelen. Sichtbar und unsichtbar ist das Wirken dieser. Sie führen zusammen, die einander belehren, sie lenken die Gedanken und sind erfreut, wenn ihr Einwirken beachtet wird und der Mensch sich willig lenken läßt.... wenn er ausführt, wozu ihn das Herz treibt, wenn er ohne Widerstand der geistigen Regung in sich nachgibt und sich für kurze Zeit geistig von der irdischen Welt entfernt. Es ist dies so außerordentlich mühevoll, da oft lange Zeit vergeht, ehe das Erdenkind der geistigen Aufforderung, sich vom Rein-Materiellen zu trennen, Gehör schenkt. Der Widerstand ist mitunter so gewaltig, daß das Einwirken der Geisteskräfte erfolglos ist und die irrende Seele sich weiter in schwerer Not befindet, die der Mensch als solcher nicht erkennt und daher dem qualvollen Zustand der Seele nicht abhilft. Und so vergeht Zeit um Zeit, und wo keine Möglichkeit ist, das Gemüt eines Menschen zu verändern, dort helfen sich die geistigen Wesen in Gemeinschaft.... Sie versuchen, jegliche irdische Freude zu stören.... Sie greifen in ihrer Not zu einem Mittel, das scheinbar lieblos ist und doch nur von der großen Liebe der Geistwesen zu den Erdengeschöpfen zeugt.... Sie lassen in jede Freude bittere Tropfen fließen.... sie veranlassen sozusagen, daß auch irdische Freuden keine restlose Erfüllung irdischer Begierden sind.... und legen so den Grund zu innerer Unzufriedenheit, die sich immer mehr steigert, je mehr Widerstand das Erdenkind dem Wirken der Geistesfreunde entgegensetzt. Im Zusammenhang damit wird alle Lebensfreude schal und leer erscheinen, die Seele wird ruhelos hin und her irren, sie wird suchen, wo sie restlose Erfüllung findet, sie wird die irdischen Freuden als vergänglich erkennen und erst dann geistigen Fragen Beachtung schenken, und wenn nach langer mühseliger Arbeit die jenseitigen Freunde diesen Erfolg verzeichnen können, ist ihre Freude unbeschreiblich, denn nun erst ist die Seele gerettet und für alles von oben ihr Zugehende empfänglich.
Nun aber vermag der Geist bedeutsam Licht zu verbreiten, und es wird eine Helligkeit dort sein, wo vordem tiefste Finsternis war, und es wird die geistige Blindheit klarstem Erkennen weichen. Gerade dort, wo man im tiefsten Wissen zu stehen glaubt, ist oft eine Prozedur angebracht, um das Denken des Menschen umzuformen. Die wenigen recht Erkennenden vermögen oft nicht ihr geistiges Wissen diesen zu übermitteln; sie stoßen auf Widerspruch, und ihre Gabe, obwohl gern geboten, wird nicht angenommen. Die himmlische Wahrheit wird nicht recht erkannt.... es wird nicht Rechnung getragen der durch und durch geistigen Einstellung, die zum Erkennen göttlicher Weisheit Vorbedingung ist. Die Gaben von oben dringen nur als solche in des Menschen Herz ein, wenn ebendas geistige Verlangen danach Voraussetzung ist. Wer in sein Innerstes sich versenkt und gleichzeitig den Flug in die Unendlichkeit macht, wer zu ergründen sucht die ewige Gottheit und dabei tief demütig sich Ihr hingibt, wer im Erdenleben einen anderen Zweck erkennt als nur die Erfüllung der irdischen Bestimmung, wer jegliches Geschehen auf Erden nur vom geistigen Standpunkt aus betrachtet, dessen Herz ist aufnahmefähig für göttliche Gabe.... Er wird bald alles Irdische vom Geistigen trennen.... er wird zwei Welten erkennen, doch immer die eine als Mittel zum Zweck.... zum Ausreifen für die zweite, die geistige Welt. Wohl soll die Liebe alles durchfluten, sie soll im Erdenleben alles Handeln bestimmen, sie soll wirken ohne Unterlaß, auf daß durch die Liebe der Geist lebendig werde, auf daß durch die Liebe der Mensch frei werde.... Die Liebe aber soll immer geben, doch niemals soll Liebe zum Besitz vorherrschen. Es wird die wahre Liebe aber gleichzeitig ein Verzicht sein und also ein Trennen von der Materie; und es wird das geistige Streben nimmermehr irdischen Zielen gelten, sondern nur der Vereinigung mit Gott als der ewigen Liebe.... Darum suchet nicht das letzte Ziel in einem Vollkommenheitszustand auf Erden. Die Erde ist und bleibt für die Menschheit, was sie immer war.... der Aufenthaltsort, wo die Seele sich durch Widerstände ausreifen soll für ihre eigentliche Bestimmung, wo sie erkennen soll, daß nur im geistigen Reich ihre wahre Heimat ist, nach der sie trachten soll ohne Unterlaß....
Amen
ÜbersetzerIn the night of the spirit all realization is excluded, the ignorant continue to resist, they do not desire the light but believe they do not need it, for in their delusion they only have a sense for that which is in strict opposition to true realization.... they are convinced that they can manage without spiritual knowledge, they rather perceive all spiritual problems as a burden which they want to avoid by keeping away from everything that could impair their previous thinking. As a result, these people experience a spiritual emptiness. Their earthly life occupies them completely and they walk through God's creation as if blind, nowhere hearing the voice of the lord or paying attention to it. The more this state prevails, the more alarming the consequences. In unspeakably arduous labour, the spiritual forces now struggle for the souls languishing in such darkness. Their work is visible and invisible. They bring together those who instruct each other, they guide the thoughts and are pleased when their influence is heeded and the human being willingly allows himself to be guided.... when he carries out what his heart drives him to do, when he yields to the spiritual impulse within himself without resistance and spiritually distances himself from the earthly world for a short time. This is so extraordinarily arduous because it often takes a long time before the earthly child heeds the spiritual call to separate itself from the purely material. The resistance is sometimes so strong that the influence of the spiritual forces is unsuccessful and the erring soul continues to be in severe distress, which the human being as such does not recognize and therefore does not remedy the soul's agonizing state. And so time after time passes, and where there is no possibility to change a person's mind, the spiritual beings help themselves in community.... They try to disrupt all earthly joy.... In their distress they resort to a means that is seemingly unloving and yet only testifies to the great love of the spiritual beings for earthly creatures.... They let bitter drops flow into every joy.... they cause, so to speak, that even earthly joys are not a complete fulfilment of earthly desires.... and thus lay the foundation for inner dissatisfaction, which increases more and more the more resistance the earth child puts up to the work of the spirit friends. In connection with this all joy of life will appear stale and empty, the soul will restlessly wander to and fro, it will search where it finds complete fulfilment, it will recognize earthly pleasures as transient and only then pay attention to spiritual questions, and when after long arduous work the friends on the other side can record this success, its joy is indescribable, for only now is the soul saved and receptive to everything that comes to it from above.
But now the spirit is able to spread significant light, and there will be brightness where before there was deepest darkness, and spiritual blindness will give way to the clearest realization. Precisely where one believes to be in the deepest knowledge, a procedure is often necessary to transform a person's thinking. The few who recognize correctly are often unable to convey their spiritual knowledge to them; they encounter contradiction and their gift, although gladly offered, is not accepted. The heavenly truth is not properly recognized.... the thoroughly spiritual attitude, which is a prerequisite for recognizing divine wisdom, is not taken into account. The gifts from above only penetrate a person's heart as such if the spiritual desire for them is a prerequisite. Whoever immerses himself in his innermost being and at the same time makes the flight into infinity, whoever seeks to fathom the eternal deity and in doing so deeply humbly surrenders to It, whoever recognizes a purpose in earthly life other than just the fulfilment of earthly destiny, whoever views every event on earth only from a spiritual point of view, his heart is receptive to divine gifts.... He will soon separate everything earthly from the spiritual.... he will recognize two worlds, but always the one as a means to an end.... to mature for the second, the spiritual world. Love should certainly permeate everything, it should determine all actions in earthly life, it should work without ceasing so that the spirit will come alive through love, so that the human being will become free through love.... But love should always give, but love of possession should never prevail. But true love will at the same time be a renunciation and therefore a separation from matter; and spiritual striving will never again be for earthly goals but only for the union with God as eternal love.... Therefore do not seek the last goal in a state of perfection on earth. Earth is and remains for humanity what it always was.... the abode where the soul is to mature through resistance for its actual destiny, where it is to recognize that only in the spiritual kingdom is its true home, towards which it is to strive without ceasing....
Amen
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