5409 Geistig-Blinde vertragen kein plötzliches Licht....

10. Juni 1952: Buch 60

Im Geistesdunkel schmachtende Menschen können kein plötzliches Licht vertragen, und sie verhüllen ihre Augen, wenn sie von einem Lichtstrahl getroffen werden.... Es kann der völlig glaubenslose Mensch die reine Wahrheit nicht fassen, wenn sie ihm unvorbereitet dargeboten wird, denn geistiges Wissen ist ein Gebiet, das bewußt betreten werden muß, d.h., der Wille, jenes zu erfahren, macht ihn erst fähig zur Entgegennahme. Wer aber völlig im Dunkeln wandelt, dessen Sinn ist offensichtlich der Welt zugewandt, und seine Augen sind auf diese eingestellt und nehmen kein anderes Licht auf, als was ihnen von der irdischen Welt entgegenstrahlt. Bevor der Mensch die Wahrheit erkennt, muß er sich mit ihr auseinandergesetzt haben, was aber auch ein Zuwenden der Gedanken auf dieses geistige Gebiet erfordert. Es kann wohl auch ein Ungläubiger zuhören, wenn ihm über geistige Dinge Aufschluß gegeben wird, er kann dann berührt werden von bestimmten Gedanken, nun aber entscheidet sein Wille, ob er bei den Gedanken beharrt und sie ihn so beeindrucken, daß er sie weiterverfolgt und sich schließlich von ihnen gefangennehmen lässet. Dann gewöhnt sich das geistige Auge langsam daran, in das Licht zu blicken.... und dann kann dessen Strahlen immer heller und leuchtender werden, ohne den Menschen nun zu blenden und zu verwirren. Wer aber im Licht steht, der kann es nicht begreifen, jemals die Dunkelheit vorgezogen zu haben, und darum ist er selbst eifrig bemüht, Licht zu tragen in die Finsternis und aufklärend zu wirken, wo er nur kann.... Weit schlimmer aber ist es, die Wahrheit einem Menschen bringen zu wollen, der von irrigen Lehren ganz und gar erfüllt ist. Dieser befindet sich gewissermaßen in ständig aufblitzendem Licht, das immer wieder vergeht und daher desto greller ist. Einem so grellen Lichtblitz folgt aber eine so tiefe Finsternis, daß der Mensch keinen Weg mehr findet herauszukommen. Er gibt sich aber auch nicht mit einem sanften Lichtschein zufrieden, er verkennt die wahre Leuchte, er schreitet an der reinen Wahrheit vorüber, weil er sie nicht dort suchet, wo sie zu finden ist, und weil sein geistiges Auge keine Sehkraft hat, denn das Truglicht zerstört diese, wie die reine Wahrheit, das göttliche Licht, das Auge stärkt und fähig macht, sowohl in der Finsternis als auch im Lichtreich alles zu erkennen, und es somit für das geistige Auge keine Wand gibt, die es nicht durchdringen könnte. Die tiefsten Weisheiten kann der Mensch erfassen, der im rechten Licht der ewigen Wahrheit steht. Dieser muß aber gläubig sein und voller Liebe.... Die Flamme der Liebe wird einen hellen Schein verbreiten, ein Licht, das überhell strahlet durch die Dunkelheit und das stets dort eine wohltätige Kraft verspüren lässet, wo ein noch blindes Auge sich bemüht, sehend zu werden.... Doch nicht plötzlich darf diesem Blinden im Geist das Licht nahegebracht werden.... liebevolles Verständnis für seine geistige Schwäche, für seinen blinden Zustand muß liebevolle Hilfe bringen.... ab und zu muß ihn ein Licht- und Liebestrahl berühren, der dann auch sicher den Schleier von den Augen reißen wird, und das anfängliche Dämmerlicht beweiset dem Menschen nun, daß das rechte Licht in der Annahme der Wahrheit zu finden ist, und er wird selbst nach Wahrheit verlangen....

Amen

Dies ist eine Originalkundgabe von Bertha Dudde

Diese Kundgabe wird in keinem Themenheft erwähnt.

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