5151 Begründung von naturbedingten Zerstörungen....

14. Juni 1951: Buch 58

Die Welt, d.h. die irdische Schöpfung, steht in ständig fortschreitender Entwicklung, denn nichts, was Gott geschaffen hat, bleibt im Ruhezustand, also ständig auf gleicher Stufe, sondern es wird durch immerwährende Veränderung erst seinen eigentlichen Zweck erfüllen. Dieser Veränderungsvorgang braucht nicht immer ersichtlich zu sein, d.h., er kann sich so langsam vollziehen, daß der Mensch wenig oder keine Veränderung wahrnimmt, er kann aber auch so plötzlich und in so gewaltigem Umfang sich abspielen, daß ganze Schöpfungen vernichtet und umgestaltet werden und dies wieder nicht dem Menschen zum Bewußtsein kommt, weil er selbst schwerlich einen solchen Vorgang überlebt. Dennoch gehören solche Umwälzungen zu dem Entwicklungsprozeß des gesamten Geistigen, das zeitweise aufgestört werden muß aus einer Untätigkeit, in die es verfällt als Folge seines Widerstandes gegen Gott. Alle Schöpfungen gehen aus der Hand Gottes hervor zu einem bestimmten Zweck, zum Ausreifen des Geistigen, das in diesen Schöpfungswerken gebunden ist. Laut Gesetz von Ewigkeit erfüllt also die Schöpfung ihren Zweck, weil das Geistige darin im Mußgesetz die Tätigkeit verrichtet, die ihm zum Ausreifen verhilft. Doch es kann der Mensch, das verkörperte Geistige im Zustand des freien Willens, seine Außenform, die ihm zum gleichen Zweck gegeben wurde, mißbrauchen, indem er seine geistige Aufgabe unbeachtet läßt, und er kann zudem auch die Schöpfungen, die das noch unentwickelte Geistige bergen, hindern an ihrer Bestimmung durch vorzeitiges Zerstören aus schlechten Motiven, durch Nützen zu Gott-widrigem Zweck, durch Hindern am Dienen, und er kann so gewissermaßen die zum Ausreifen des Geistigen bestimmten Schöpfungswerke mißbrauchen, wodurch das Geistige in Aufruhr gerät und seine Umhüllung zu sprengen sucht, was in Zerstörungen zum Ausdruck kommt, die naturbedingt sind, also nicht unmittelbar durch Menschenwillen veranlaßt werden. Denn das noch gebundene Geistige kann sich dem menschlichen Willen widersetzen, weil es nicht durchweg Gott-widersetzlich eingestellt ist und die geistige Aufwärtsentwicklung gewissermaßen selbst will. Dann wirkt sich das Wüten gegen die göttliche Ordnung von selbst zerstörend aus, wie umgekehrt Aufbau und Fortentwicklung ein Handeln nach göttlichem Gesetz, in göttlicher Ordnung, zur Voraussetzung hat.

Und so ergibt es sich von selbst, daß sich auch ganze Schöpfungswerke auflösen können, wenn gegen die göttliche Ordnung verstoßen wird, in einem Ausmaß, daß dem eigentlichen Zweck nicht mehr entsprochen wird von seiten der Menschen, die nur zum Zwecke der Aufwärtsentwicklung die irdische Schöpfung beleben und gebrauchen dürfen. Werden die Schöpfungen, die eigens für die Menschen erstehen, um deren Ausreifen zu ermöglichen, von diesen nur zu anderen Zwecken gebraucht oder mißbraucht, dann bedeutet das eine Gefahr insofern, als daß das Geistige darin revoltiert, weil es das Widergesetzliche empfindet und die eigene Entwicklung bedroht sieht. Es ist also eine durch Gottes Willen erfolgende Zerstörung von Schöpfungen in großem Ausmaß oft ein Hilfsakt für das darin gebundene Geistige, das durch Menschenwillen, der falsch gerichtet ist, in seiner Entwicklung gehindert wird und doch zu seinem Recht kommen will. Zudem sind neue Schöpfungen auch als Beginn einer neuen Erlösungsepoche anzusehen, denn die harte Materie birgt wieder das Geistige in sich, das gezwungen ist zu einem Entwicklungsgang durch die gesamte Schöpfung, weil es in der Vorperiode im freien Willen versagt hat. Es mußte seines freien Willens wieder beraubt werden und geht nun in gebundenem Willen wieder den Weg des Gesetzes.... es muß dienen, weil es seine Bestimmung als Mensch nicht erkennen wollte und sündigte wider das Gesetz der ewigen Ordnung.... Darum auch jeder Neuschöpfung das gleiche Prinzip zugrunde liegt: ein Dienen nach göttlicher Bestimmung im Mußzustand und ebenso im Zustand des freien Willens.... Immer muß das Prinzip der Liebe vorherrschen, soll die Aufwärtsentwicklung des Geistigen vor sich gehen und Aufbau zu erkennen sein.... Wo aber dagegen gesündigt wird, ist Zerfall und Unordnung und schließlich gänzliche Auflösung die Folge....

Amen

Dies ist eine Originalkundgabe von Bertha Dudde

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