Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/7785

7785 Überwindung der Materie....

1. Januar 1961: Buch 81

Wer die Welt nicht lassen kann, der wird das Himmelreich nicht erwerben; wer dem irdischen Reiche anhanget, der wird nicht in das geistige Reich des Lichtes eingehen können, wenngleich ein jeder Mensch einmal sein Erdenkleid ablegen muß und das jenseitige Reich betritt.... aber dieses wird sein seinem Verlangen auf Erden gemäß. Es wird sich keine Seele des Lichtes erfreuen dürfen, die auf Erden das Licht nicht gesucht hat, denn das Weltreich ist das Reich des Fürsten der Finsternis, das irdische Reich kann kein geistiges Licht ausstrahlen, die Materie verfinstert den Geist des Menschen, und er geht so lange blind im Geist durch das Erdenleben, wie ihn die irdische Materie noch gefesselt hält.... Und wer die Welt mit ihren Gütern begehret, der begehret auch kein Licht, denn das Licht kommt von oben, aus dem geistigen Reich, und kann nur dem zugehen, der sich von der Materie gelöst hat, der der Welt den Rücken kehrt. Die Welt ist das Reich des Gegners von Gott, denn alle Materie birgt unerlöstes Geistiges, alle Materie hält das Geistige gefangen, das noch in den Banden des Gegners liegt, das noch sein Besitz ist und das darum überwunden werden muß von dem Menschen, der einmal in das Lichtreich eingehen will. Ihr alle seid durch diese Materie hindurchgegangen, ihr alle hattet euch schon frei gemacht aus ihrer Umhüllung, aber als Mensch strebt ihr wieder das an, was ihr schon längst überwunden habt.... Und das ist euer Unheil; denn wenn es der Seele nicht gelingt, sich frei zu machen von dem Begehren nach irdischen Gütern, kehrt sie wieder zurück in das Reich, das sie überwunden hatte.... sie kann aufs neue gebannt werden in der harten Materie, und ein erneuter Gang durch die Schöpfung kann ihr entsetzliches Los sein. Und darum kann der Mensch immer nur gewarnt werden, sich an die Materie zu ketten, nur irdische Güter zu erstreben und dadurch sich stets mehr dem zu verschreiben, der Herr ist dieser materiellen Welt. Dem Menschen kann immer nur das bittere Los einer Neubannung in der Materie vorgestellt werden, auf daß er sich besinne und sich frei zu machen suche, um einmal den materiellen Leib ablegen zu können und in aller Freiheit eingehen zu können in das geistige Reich. Und er gibt wahrlich nicht viel dahin, wenn er sich zu lösen sucht von der Welt und ihren Gütern, denn diese sind vergänglich, und er kann sie nicht behalten, wenn sein Leibesleben beendet ist.... er kann nichts davon hinübernehmen in das geistige Reich, wenn er noch vor dem Ende dieser Erde abgerufen wird.... Er wird arm und bloß jenes Reich betreten, und die Armut wird ihn schwer belasten, wenn er erkennt, daß er sein Erdenleben vergeblich zurückgelegt hat, das ihm großen geistigen Reichtum eintragen konnte. Doch beides zusammen kann der Mensch nicht besitzen: geistige Güter und die irdisch-materiellen Werte, wenn diese noch sein ganzes Herz gefangennehmen.... Hat er sie aber einmal überwunden, daß sich sein Verlangen davon gelöst hat, dann schaden sie ihm nichts mehr, denn dann wird er die materiellen Güter auch nur verwenden nach dem Willen Gottes; er wird Liebewerke damit verrichten und seine geistigen Güter vermehren. Aber er kann auch erst zu geistigem Gut gelangen, wenn seine Seele die Materie nicht mehr begehrt. Und es ist darum irdische Armut oft ein Mittel, das Verlangen nach der irdischen Welt zu überwinden, und dann kann die Armut nur gewertet werden als Hilfe zur Erlangung der Seelenreife und der geistigen Güter, die unvergänglich sind. Sie kann aber auch das Verlangen eines Menschen vergrößern nach irdischem Besitz, und es muß der Mensch dann einen starken Willen aufbringen, dieses Verlangens Herr zu werden und als Sieger hervorgehen zu können.... Aber er wird einen großen geistigen Erfolg dann verzeichnen können, und er hat dann sein Erdenleben nicht vergeblich gelebt....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)