Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/6744

6744 Gedanken über Daseinszweck....

22. Januar 1957: Buch 72

Euer Leben liegt in Gottes Hand.... ihr selbst seid machtlos, wenn Gott es beenden will, und ihr seid auch völlig unwissend, wann Er es beendet; ihr müsset euch Seinem Willen beugen und die Erde verlassen, ganz gleich, ob ihr reif oder noch unausgereift an eurer Seele seid. Denn Gott allein weiß es, warum Er euch nicht mehr auf Erden belassen und in das geistige Reich euch aufnehmen will.... Und so ihr euch dies ernstlich bedenket, daß euch keine Garantie geboten ist für eine lange Lebensdauer, so ihr damit rechen müsset, daß der heutige Tag schon euer letzter sein kann, solltet ihr wahrlich jeden Tag bewußt leben.... Ihr solltet nichts als zufällig ansehen, sondern wissen, daß jedes Geschehen, alles, was ihr erlebt, einem Zweck dienet: eurer Seele zur Reife zu verhelfen.... Ihr solltet euch klar darüber sein, daß Der, Der also die Dauer eures Lebens bestimmt, euch nicht als Produkt einer Laune erschaffen hat, sondern daß er einen bestimmten Daseinszweck allen Seinen Schöpfungen und besonders dem Menschen zugewiesen hat und daß ihr also eurer Bestimmung nachkommen müsset.... Und diese Bestimmung solltet ihr zu ergründen suchen, nicht aber euch für so wertlose Geschöpfe halten, daß es gleichgültig ist, ob und wie lange ihr lebet und wie euer Zustand beschaffen ist, wenn ihr von der Erde abgerufen werdet. Denn daß der Mensch ein überaus kompliziertes Wesen ist in seiner körperlichen Beschaffenheit, das kann ein jeder wohl erkennen und also auch, daß sein Schöpfer voller Weisheit sein muß.... wie auch alle anderen Schöpfungswerke die Weisheit Gottes bezeugen. Ein weiser Schöpfer aber lässet nichts erstehen, was zwecklos wäre.... ein weiser Schöpfer verfolgt mit seinen geschaffenen Werken einen Plan. Wer aber sinnlos in den Tag hineinlebt, obwohl er von seiner irdischen Vergänglichkeit weiß, der ist diesen Gedanken noch nicht nähergetreten, daß er, als selbst Schöpfungswerk, eine Bestimmung hat. Auch er ist von einem weisen Schöpfer ausgestattet worden mit den verschiedensten Fähigkeiten, die ihm eine denkende und weise Schöpferkraft beweisen sollten, aber er nützet seine Fähigkeiten nicht, er macht aus sich selbst eine leere Form, er sieht nur seine vergängliche Hülle, nicht aber das, was diese Hülle birgt, was ihm aber bewußt würde, wenn er seinen Verstand gebrauchen möchte.... wenn er überhaupt nachdenken würde über sich und seinen Daseinszweck.... Und oft wird sein Leben vorzeitig beendet, um ihn nicht noch schuldiger werden zu lassen, die Gnade der Verkörperung auf Erden nicht ausgenützt zu haben. Jeder denkende Mensch, der sich die Frage stellt um seinen Daseinszweck, kommt auch zu der Erkenntnis, die ihn bewußt leben lässet, denn diese vermittelt Gott Selbst ihm, weil Er keine solche ernste Frage unbeantwortet läßt. Wenn aber ein mit allen Gaben ausgestattetes Geschöpf diese nicht nützet, wenn er, der Verstand- und Vernunft-begabt ist, dahinlebt wie ein Tier und nur das erstrebt, was seinem Körper dienlich ist.... aber sich der einen Erkenntnis nicht verschließen kann, daß sein Leben in der Hand eines mächtigen Gottes liegt, der mißbrauchet die Gnade der Verkörperung auf Erden, sein Erdenwandel ist zwecklos, und er vergrößert seine Sündenschuld, anstatt von dieser frei zu werden, wie es Bestimmung ist. Alle Menschen können das Werden und Vergehen in der Natur beobachten und immer wieder feststellen, daß ein neues Leben entsprießt aus dem alten, vergangenen.... Und so auch könnten sie auf das gleiche schließen an sich selbst, und der Tod eines Menschen müßte darum jedem zu denken geben, was aus ihm selbst wird, wenn sein Leben beendet ist.... und ein Vergehen in ein Nichts müßte ihnen viel unglaubwürdiger sein als ein Weiterbestehen nach dem Tode, weil alles in der Schöpfung sich nur verändert, um in neuer Form zu erstehen.... Es kann der Mensch bei ernstem Nachdenken vielerlei Fragen stellen, und keine wird ihm unbeantwortet bleiben.... aber erst muß er darüber nachdenken, er muß erfahren wollen, denn dann nützet er die ihm verliehenen Fähigkeiten, wie es Gottes Wille ist. Und gerade die Tatsache, daß niemand die Stunde seines Endes weiß, daß darüber nur Einer bestimmt, ist geeignet, den Menschen zum Denken zu veranlassen.... Und oft genug wird es den Menschen vor Augen gestellt, wie plötzlich ein Erdenleben beendet sein kann.... Aber auch daran haben sich die Menschen gewöhnt, zu anderem Denken aber können sie nicht gezwungen werden....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)