Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/4088

4088 Geistiger Tod.... Begriff "Leben"....

22. Juli 1947: Buch 50

Leben kann der Mensch und doch geistig tot sein, wie er aber auch umgekehrt sterben und doch zum ewigen Leben eingehen kann, nur daß dieses ein geistiges Leben ist, während ersteres nur den Körper betrifft, wobei die Seele im Zustand der Lichtlosigkeit und folglich auch ohne Kraft ist, also ein Zustand des Todes ihr Los ist, selbst wenn sie inmitten einer freudenvollen Umgebung lebt. Denn das Erdenleben ist nur ein Scheinleben, das nicht von Bestand ist, doch der Mensch, der geistig tot ist, ist auch ohne Erkenntnis und setzt daher das Scheinleben vor das eigentliche Leben, das Leben des Geistes in der Ewigkeit. Doch was seid ihr Menschen im Grunde des Grundes? Ihr seid Geistiges, nur von einer materiellen Hülle umschlossen, und sobald diese Hülle fällt, die vergänglich ist, ist das Geistige in euch frei, ganz gleich, in welchem Zustand die Seele den Leib verlässet.... Sie ist frei von ihrer Außenform, nicht aber jede Seele frei zum Wollen und zum Schaffen fähig. Das Wollen und Schaffen-Können aus sich heraus aber ist ihre Seligkeit, es ist der Zustand, der uranfänglich ihre Bestimmung war und der verlorengegangen ist. Wollen und Schaffen-Können aber ist gleichbedeutend mit Leben.... unausgesetzt tätig sein können nach ihrem Willen.... Auch auf Erden bedeutet "Leben" ein Sich-betätigen-Können ungehindert durch körperliche Schwächen und Gebrechen, denn ein Erdenleben, das letzteres zur Begleitung hat, wird nicht voll gewertet und gilt als Manko, solange der Mensch nicht im rechten Wissen über seine Erdenaufgabe steht. Auf Erden aber schafft sich auch der untätige Mensch zumeist einen Ausgleich durch Erfüllung irdischer Begierden und hilft sich so über seinen Schwächezustand oder über bewußte Untätigkeit.... Müßiggang.... hinweg, sich selbst einen Tag um den anderen raubend, der ihm zur Aufwärtsentwicklung seiner Seele gegeben wurde. Im geistigen Reich dagegen muß die Seele jedes Betäubungsmittel entbehren, sie muß den Zustand ihrer Untätigkeit bedrückend empfinden, er muß ihr zur Qual werden, auf daß sie ihm zu entfliehen sucht. Ihre Kraftlosigkeit hindert sie an einer eigenmächtigen Änderung ihres Zustandes, sie ist in jeder Hinsicht arm und muß darben, bis ihr Hilfe gebracht wird in ihrer Not durch das Gebet ihr auf Erden nahestehender Menschen. Denn wo Liebe ein solches Gebet ihr nachsendet in die Ewigkeit, dort kommt der Seele blitzartig ein Schimmer der Erkenntnis. Nützet sie diesen, so wird bald das Licht um sie stärker werden und die entsetzlichen Qualen der Lichtlosigkeit lassen nach. Aber das Verlangen nach Leben erwacht nun in ihr und regt sie an zur Betätigung, Betätigung im Jenseits aber ist: wirken in Liebe, wie auch auf Erden die Seele das ewige Leben gewinnen kann nur durch ein Liebeleben, das ihrer Seele erst das rechte Leben gibt. Und so braucht der Tod nimmermehr erschrecken einen Menschen, der auf Erden in Liebe zu wandeln sich bemüht, denn er wird nicht sterben, sondern leben in Ewigkeit. Doch für die anderen, die das irdische Leben nur allein bewerten, wird der Tod seinen Stachel behalten, denn sie sind wirklich im Zustand des Todes nach ihrem Ableben, nur daß sie nicht völlig ausgelöscht sind, sondern daß ihnen das Bewußtsein ihrer Existenz außergewöhnlich anhaftet und oft so, daß sie nur an sich denken und der Not der Seelen um sich nicht achten. Und dann sind sie in tiefster Gefahr, Ewigkeiten hindurch im Zustand des Todes verharren zu müssen, denn Leben kann nur die Liebe geben, weil das Gesetz der Liebe erfüllt werden muß auf Erden wie im Jenseits, weil ohne die Liebe kein Leben ist und der Mensch niemals selig werden kann. Leben und Tod können also dicht beieinander sein, das Ableben eines Menschen braucht nicht seinen Tod bedeuten, wie auch das Leben eines Menschen auf Erden nur dann Leben genannt werden kann, wenn der Geist unentwegt tätig ist, wenn sich der Mensch ein geistiges Ziel steckt und dieses eifrig befolgt; wenn er wirket in Liebe, wie es ihn sein Geist zu tun heißet, denn dieser wird nicht sterben, sondern leben in Ewigkeit....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)