Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/3269

3269 Unterstellen des Willens unter Gottes Willen....

25. September 1944: Buch 42

Wer sich dem Willen Gottes völlig unterwirft, kann nichts anderes mehr wollen, als was Gott will. Dieses völlige Unterwerfen des Willens ist ein Vorgang, der nichts mit Willenlosigkeit oder Willensschwäche zu tun hat, sondern er erfordert vielmehr einen starken Willen, einen Willen, der sich selbst überwindet, der sich selbst vollständig dahingibt, der sich bescheidet und alle eigenen Begehren hintenansetzt. Und ein solches Hingeben des eigenen Willens bedingt Liebe zu Gott, die also stärker ist, als die Liebe zu sich selbst, der der Mensch alles opfert, was ihm sonst begehrenswert dünkt. Und darum ist das Hingeben des Willens schon ein Zeichen des geistigen Fortschritts, eines besonderen Reifegrades und auch ein Zeichen, daß der Mensch den Weg zur Vollkommenheit betreten hat. Denn sowie der Wille Gottes ihn nun ergreifet, muß er unaufhaltsam vorwärts schreiten auf dem Wege seiner seelischen Entwicklung. Der Gott-hingegebene Wille garantiert für den vollen geistigen Erfolg, denn nun führet Gott den Menschen, und wahrlich den rechten Weg, der zu Ihm führt. Dennoch bleibt der Wille des Menschen selbst tätig, nur daß der Mensch unbesorgt sein kann, stets das Rechte zu wollen und zu tun. Sowie er sich Gott angetragen hat zur vollsten Verfügung, sowie er Ihn bittet, seine schwachen Kräfte gebrauchen zu dürfen für Gott-zugewandtes Wirken, sowie er sich täglich und stündlich Seiner Führung übergibt, ergreift ihn auch die Liebe Gottes, und sie lenket und leitet ihn.... seine Wege, sein Denken, seine Worte und seine Werke. Denn Gott fordert von den Menschen nur die Aufgabe ihres eigenen Willens, weil dieser zuvor abgewandt war von Gott und Seinen Gegner zum Ziel hatte. Ist nun der Mensch bereit, sich Gott hinzugeben, so hat er den Erdenzweck erkannt, und sein Wandel auf Erden wird nur noch im Willen Gottes sein, er wird reifen zur höchsten Vollendung, je tiefer und inniger die Hingabe an Gott ist. Darum kann ein Mensch, der seinen Willen Gott untergeordnet hat, auch ruhig und sorglos seine Lebensbahn gehen, denn er führet nun stets aus, was dem Willen Gottes entspricht, mag es auch scheinen, als sei dies irdisch für den Menschen von Nachteil. Sowie der Mensch seine Liebe zu Gott bekundet hat durch das Antragen zur geistigen Arbeit, lässet Gott ihn nimmermehr unbetreut, denn Seine Kinder, die in Ihm ihren Vater sehen, ziehet Er mit aller Kraft Seiner Liebe zu Sich, und Seine Mittel sind wahrlich von Erfolg, so der menschliche Wille Ihm keinen Widerstand mehr entgegensetzt. Und also muß im innersten Herzen der Wunsch rege werden, Gott anzugehören. Es muß sich der Mensch in tiefster Demut Ihm zu eigen geben, er muß Liebe zu Gott empfinden, und er muß Ihn anerkennen als mächtigen Schöpfer des Himmels und der Erde, als liebevollsten Vater Seiner Geschöpfe, und er muß als Kind dem Vater sich selbst hingeben. Er muß bereit sein, aus Seiner Vaterhand alles entgegenzunehmen als ein Gnadengeschenk, sei es Freude oder Leid; er muß sich stets bemühen, dem göttlichen Willen gemäß sich zu formen, und in inniger Verbindung bleiben mit Ihm durch das Gebet.... Dann lehnet sich sein Wille nicht mehr gegen den Willen Gottes auf, dann hat er ihn völlig dem göttlichen Willen unterstellt, und dann ist sein Erdenleben von Erfolg für seine Seele, weil er nicht mehr allein geht, sondern mit Gott, und weil sein Weg dann nimmermehr in die Irre führen kann. Und darum ist die Unterstellung des Willens unter den Willen Gottes die erste Forderung, die Gott stellt, die niemals unerfüllt bleiben kann, will der Mensch reifen an seiner Seele.... Denn solange sein Wille noch Gott widersetzlich ist, nimmt er weder Gnaden an, noch nimmt er Zuflucht zum Gebet, und dann kann er nimmermehr von der Kraft Gottes durchflutet werden, die seinen seelischen Aufstieg sichert. Und darum muß erst die Ichliebe überwunden werden, ehe der Mensch fähig ist, die Stärke des Willens aufzubringen, um sich dem göttlichen Willen unterzuordnen.

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)