Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/2533

2533 Selbsterkenntnis.... Überheblichkeit - Demut....

1. November 1942: Buch 33

Das sind die Zeichen der Verwirrung des menschlichen Denkens, daß jeder glaubt, sich im Gott-gefälligen Lebenswandel zu bewegen, und daher keine Anstalten macht, sich zu vervollkommnen. Der rechte Lebenswandel muß eine gewisse Demut erkennen lassen, und der demütige Mensch wird immer danach trachten, der Liebe und Gnade Gottes würdig zu werden; er wird niemals glauben, so zu sein, wie es Gott wohlgefällt, weil die Demut ihm den großen Abstand zeigt von ihm zu Gott. Doch wem die Demut mangelt, der ist noch weit von der Frömmigkeit entfernt, denn ihm mangelt es auch an Gnade.... Der demütige Mensch bittet um Gnade, und also wird er sie auch empfangen, er bittet um die Hilfe Gottes auf seinem Lebenswege, er bittet um Hilfe zur Erlangung der Seelenreife, er fühlt sich allein schwach und unfähig und fordert also im Gebet die Gnade Gottes an.... Und Gott gibt dem Demütigen Seine Gnade.... Wer aber überheblichen Geistes ist, der wähnt sich Gott-verbunden, ohne es zu sein, er erkennt nicht den Abstand von Ihm, und also sucht er, ihn auch nicht zu verringern; er sieht nicht seine Mängel und Fehler und sucht sie daher auch nicht zu beheben; und da er sich nicht schwach fühlt, bittet er auch nicht um Gnade. Und so wird er leer ausgehen, weil die Gnade ihm erst zugehen kann, so er sie begehrt. Und darum wird dort kein geistiger Fortschritt zu verzeichnen sein, wo jegliche Selbsterkenntnis fehlt, weil es die Menschen nicht ernst nehmen mit ihrer seelischen Entwicklung. Sie werden nicht etwas anstreben, was sie zu besitzen glauben, und sie glauben es zu besitzen, weil sie nicht wahr und ehrlich gegen sich selbst sind. Denn so das Wahrheitsverlangen in ihnen stark entwickelt ist, legen sie sich selbst Rechenschaft ab über ihr Tun und Denken, und sie würden ihre Mängel und Fehler erkennen und so zur Demut gelangen. Denn demütig wird der Mensch, der mit sich selbst streng ins Gericht geht und seine geistige Armut bedenkt.... Dann aber ist Gott auch mit Seiner Gnade bereit, weil sie von dem demütigen Menschen nun bewußt erbeten wird, und dann erst wird er einen Gott-wohlgefälligen Lebenswandel führen....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)