Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/2186

2186 Geistiges Erleben Erfüllung des Sehnens....

15. Dezember 1941: Buch 31

Im geistigen Erleben erst findet der Mensch vollste Befriedigung, denn zuvor wird er niemals restlos zufrieden sein, und das Erdenleben kann ihm wohl Erfüllung seiner irdischen Wünsche bringen, er wird dennoch nicht wunschlos glücklich sein, denn es spürt seine Seele, daß die uneingeschränkteste Erfüllung irdischer Begehren ihr keinen Vorteil einträgt, und ihr Verlangen gilt dem Erfüllen geistigen Sehnens. Sowie sich jedoch der Mensch mit geistigen Gedanken befaßt, wird die Sehnsucht der Seele gestillt, und nun erst gibt sie sich zufrieden. Denn sie wird nun ihrem Verlangen gemäß bedacht. Irdische Wünsche aber treten in den Hintergrund, sie können die Seele nicht mehr reizen, während der Hunger nach geistigem Erleben in ihr ständig wächst. Jede geistige Unterhaltung beglückt den Menschen, jede geistige Aufklärung erfreut ihn, und daher muß er ständig reifen, weil sein Verlangen nach geistigem Gut stets und ständig wächst und er seinem Verlangen entsprechend geistigen Reichtum empfängt. Es wird ein Mensch, der einmal geistige Speise verkostet hat, niemals rückfällig werden und den Versuchungen der Welt erliegen, denn was ihm die Welt auch bietet, es reicht nicht an den Segen des geistigen Gutes heran.... Es wird niemals eine irdische Freude Ersatz bieten für eine geistige Vermittlung, sowie der Mensch erst einmal im Erkennen steht. Es muß also folglich das Verlangen nach der Welt immer geringer werden, es wird bald nichts mehr geben, was einen Reiz ausübt auf einen Menschen, dessen Geist erwacht ist und nun Fühlung genommen hat mit dem Geistigen außer sich. Diese Fühlungnahme trägt seiner Seele größten Nutzen ein, und dies wird von ihr wohltätig empfunden. Die Seele hat sich nun bewußt dem Geist in ihr angeschlossen, und der Geist leitet sie nun in das rechte Erkennen, was wiederum für die Seele von größter Bedeutung ist, denn es ist dies schon der Eintritt in das geistige Reich, wenngleich der Mensch noch auf Erden weilt. Sucht sich die Seele frei zu machen von ihrer Körperhülle, indem sie gedanklich außerhalb des Irdischen weilt, so hat sie die Materie schon überwunden, sie läßt alles unbeachtet, was mit der Erde verbunden ist, und sucht das Reich auf, das ihre eigentliche Heimat ist. Und dort erst findet sie den rechten Frieden, wenngleich sie nur vorübergehend außerhalb der Erde weilen kann, weil der Körper sie immer wieder zurückzieht, solange er noch mit ihr verbunden ist. Sie kommt also nun ihrer Erdenaufgabe nach, tut dies aber nur mehr aus Pflicht, nicht aber aus eigenem Verlangen. Sowie sie aber die Erdenaufgabe erfüllt hat und sich frei machen kann, zieht es sie wieder in das geistige Reich zurück. Geistige Wahrheiten sind ihre Nahrung, und an Licht und Erkenntnis nimmt sie zu, sowie sie gespeist wird im geistigen Reich. Und verständlicherweise muß nun auch die Seele reifen, denn sie hat ihre rechte Bestimmung erkannt, sie hat das Erdenleben zur Annäherung an den Geist in ihr benützt.... sie hat alles Irdische verachten gelernt, und sie begehrt nur noch das geistige Reich, denn nur dort findet sie Erfüllung ihres Sehnens....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)