Quelle: https://www.bertha-dudde.org/de/proclamation/3706

3706 Ursprung der Gedanken....

7. März 1946: Buch 47

Ihr werdet belehret aus dem geistigen Reich.... So euch dieser Gedanke faßlich ist, steht ihr auch im Glauben, und ihr nehmet dann ein Gedankengut entgegen, das keinen irdischen Ursprung hat, das also entweder aus dem Reiche des Unendlichen gekommen oder aus euch selbst geboren sein müßte, wollet ihr das erstere nicht anerkennen. Und so will Ich euch eine Erklärung geben, in welchem Zusammenhang euer eigenes Denken mit dem geistigen Reich steht.... Ihr werdet schwerlich vermögen, einem Gedanken in euch die rechte Richtung zu geben, d.h., eine von euch selbst aufgeworfene Frage wahrheitsgemäß zu beantworten, so euch jegliches Wissen fehlt. Ihr könntet euch wohl eine Antwort geben, jedoch ohne Garantie für Wahrheit. Und Ich frage euch nun, woher ihr die Gedanken nehmet, die eurer Auffassung gemäß euer Hirn durchkreuzen.... Ich frage euch ferner, wer euch die Gabe des Denkens verliehen hat und was der Gedanke an sich ist.... Ihr könnet darauf wohl die Antwort geben: Es ist eine körperliche Funktion, die dem Menschen eigen ist, ohne daß sie ihm gegeben zu sein braucht.... Das Denken an sich ist jedoch etwas Gewaltiges, so ihr einen Vorgang näher ins Auge fasset, der sich ohne jegliche wahrnehmbare Tätigkeit vollzieht, der keinem anderen Menschen ersichtlich ist und der auch keine wahrnehmbaren Folgen oder Auswirkungen hinterläßt. Es ist ein Vorgang, der überall und zu jeder Zeit stattfinden kann, ohne kontrolliert werden zu können von Außen-Stehenden. Also ist es schon ein Vorgang, der geistig anzusprechen ist, im Gegensatz zu jeglichem anderen Handeln des Menschen, wozu er seinen Körper benötigt in irgendwelcher Art. Was auch der Mensch tut, er nützt ein Organ seines Körpers zur Ausübung seiner diesem Körperteil zugewiesenen Funktion. Und immer wird dies auch erkennbar sein können. Nicht aber das Denken des Menschen. Dieses kann stattfinden in vollster Ruhe des Körpers, wenngleich der Mensch den Sitz des Verstandes, das Gehirn, als das Organ ansieht, das gleichfalls seine Funktion ausübt. Doch dessen Funktion besteht lediglich darin, gedankliche Ausstrahlungen aufzunehmen, so es von diesen berührt wird. Wo aber ist der Ursprung der Gedanken zu suchen, sonderlich dann, wenn es sich nicht um irdisch-wahrnehmbare, sondern um geistige Dinge handelt, die von den Sinnen des Menschen nicht erfaßt werden können. Blitzartig tauchen zuweilen Gedanken auf im Menschen, ohne daß zuvor dieser sich verstandesmäßig damit befaßt hat. Und auch jede Beantwortung einer sich selbst gestellten Frage ist gleichsam ein plötzlich auftauchender Gedanke, der also aus einem Reservoir kommen muß, wenn der Mensch schon glaubt, daß der Gedanke aus ihm selbst geboren wird. Irgendwo in ihm selbst muß dieses Reservoir sein, aus dem er bei reger Verstandestätigkeit das Gedankengut entnimmt. Und dieser Gedankenbehälter müßte sich somit entleeren und wieder gefüllt werden können, so er innerhalb des Menschen zu suchen ist, oder er muß als außerhalb des menschlichen Körpers sich befindlich erkannt werden, er muß im geistigen Reich gesucht werden, von wo aus jeder Gedanke ausgestrahlt wird in das Herz des Menschen, um von dort durch den Willen des Menschen von den Denkorganen aufgegriffen und verarbeitet zu werden. Es kann der Wille des Menschen stärker oder schwächer sein, von den ihn berührenden Ausstrahlungen Gebrauch zu machen, und dementsprechend ist auch die nach außen erkenntliche Fähigkeit eines Menschen, Dinge zu erklären und somit als wissend zu gelten.... Ob und wann der Mensch der Wahrheit entsprechende Ausstrahlungen entgegennimmt, erfordert weitere Belehrungen, doch daß er diese Ausstrahlungen aus dem Reich des Geistigen entgegennimmt, steht fest und kann bei einigem Nachdenken auch Überzeugung werden. Denn nichts Irdisch-nicht-Wahrnehmbares entsteht durch menschlichen Willen, sondern es ist da als stets Gewesenes, es hat seinen Ausgang im geistigen Reich, wie alles Geistige Ausstrahlungen der Gotteskraft sind, die je nach dem Willen des Menschen ihm zugänglich ist. Der Gedanke aber ist gerade der Beweis dessen, daß der Mensch Träger ist von Geistigem und als irdisch gebundenes Wesen durch den Gedanken die Verbindung herstellen kann mit dem geistigen Reich. Er kann in Gedanken sich in jenes Reich erheben, er kann sich lösen von der Erde und in geistigen Gebieten gedanklich weilen.... Und so er glaubt, daß solches Verweilen im geistigen Reich ein Gebilde der eigenen Phantasie ist, so diene zur Erklärung, daß der Mensch sich nichts denken oder vorstellen kann, was nicht besteht.... daß alles, was sich der Mensch nur vorstellt, auch irgendwo vorhanden ist und die Gedanken gleichsam ein Widerschein dessen sind, was der Mensch kraft seines Willens zu ergründen sucht. Nur können die Bilder ihm verzerrt geboten werden, was aber wieder sein Wille veranlaßt. Nimmermehr aber ist der Ursprung des Gedankens das Gehirn des Menschen, sondern dieses nur der Apparat, der das aus dem geistigen Reich ihn berührende Gedankengut aufnehmen muß, soll es für den Menschen wahrnehmbar werden. Denn dies muß auch für den nichtgläubigen Menschen außer Zweifel sein, daß er selbst die Weisheit erst empfangen muß, daß er sie selbst nicht gebären kann, es sei denn, sie wäre in ihm.... Dies aber erfordert einen stärkeren Glauben, denn dann muß er auch die Göttlichkeit in sich anerkennen, die als Geistesfunke in ihm schlummert und die ihn auch von innen heraus belehren kann wahrheitsgemäß.... Dann aber wird ihm die gleiche Erklärung geboten, denn dann steht er in direkter Verbindung mit dem geistigen Reich, mit Mir, mit dem Vatergeist von Ewigkeit, Der ihn Selbst belehret.... Und dann weiß er auch, daß jegliches Gedankengut Meine Ausstrahlung ist und daß er sich in vollster Wahrheit befindet, sowie er mit Mir, als dem Geber der Wahrheit, in Verbindung getreten ist....

Amen

Eine Originalkundgabe von Bertha Dudde (Symbolbild)